Lagrein
auch: Blauer Lagrain, Burgundi Lagrein, Lagrino, Lagroin, Lagrain
Autochthone Rebsorte aus dem Norden Italiens
Die Rebsorte Lagrein stammt ursprünglich aus der norditalienischen Region Trentino und der Name leitet sich wahrscheinlich vom Lagarina-Tal ab. Die genaue Abstimmung ist allerdings bis heute nicht geklärt. Es wird vermutet, dass es sich um eine natürliche Kreuzung von Teroldego (eine aus dem Trentino stammende Rebsorte) und einer anderen, heute ausgestorbenen Rebsorte handelt. Heute ist die Sorte fast ausschließlich im Trentino und in der Nachbarregion Südtirol verbreitet. Zum ersten Mal erwähnt wurde der Lagrein im frühen 14. Jahrhundert, wo er allerdings als Weißweinsorte verbreitet war. Zum ersten Mal sprach man vom Lagrein als Rotwein erst 300 Jahre später. Außerhalb der oben genannten Region wird die Rebsorte nur in sehr kleiner Menge in Kalifornien und Australien angepflanzt. Besonders an dieser Rebsorte ist seine Unkompliziertheit, die leuchtend rubinrote Farbe und der geringen Tanningehalt, was ihn zum perfekten Tischwein macht. Lagrein ist eine Rebsorte, die sehr ertragsreich ist. Um die Qualität zu garantieren, wird meist eine Ertragsreduktion an der Rebe durchgeführt. Früher erzog man, wie die meisten anderen Rebsorten in Südtirol auch, den Lagrein auf Pergola-Anlagen. Heute hingegen geht der Trend mehr hin zum Drahtrahmen (Guyot), um die Qualität der Weine zu steigern und den Ertrag zu regulieren.
Geschmacksprofil und Ausbau
Lagrein weist eine rubin- bis dunkelgranatrote Farbe auf. Klassisch ausgebaute Lagrein-Weine duften nach Veilchen, Kirschen, Zwetschken, Himbeeren und Brombeeren und sind voll, weich, geschmeidig und samtig am Gaumen mit einem kräftigen und robusten Körper. Weine die im Holzfass ausgebaut und/oder gelagert wurden zeigen außerdem Noten von Kaffee, Tabak und dunkler Schokolade. Lagrein-Weine haben in der Regel wenig Säure und ein angenehmes, weiches Tannin, sie sind fruchtbetont und meist eher unkompliziert zu trinken. Die Top-Lagreins aus Südtirol gedeihen in den wärmsten Lagen, ihr Ertrag wird streng reduziert und auch die Arbeit im Keller wird mit größter Sorgfalt erledigt. Diese Weine werden meist im kleinen Holzfass ausgebaut, um ihnen mehr Komplexität und Tiefgang zu verleihen. Sie weisen ein Lagerpotenzial von bis zu 15 Jahren und entwickeln sich nach der Fasslagerung in der Flasche noch weiter. Im Stahltank oder im großen Holzfass, welches in Südtirol sehr häufig verwendet wird, ausgebaute Lagrein-Weine werden meist nicht lange gelagert, bevor die auf den Markt kommen und sollten in den ersten 3-5 Jahren genossen werden. Meistens wird Lagrein reinsortig ausgebaut, er wird aber auch als Cuvée-Partner für Cabernet Sauvignon, Merlot und anderen Südtiroler Rebsorten verwendet.
Lagrein als Speisenbegleiter
Lagrein passt wegen seines kräftigen Körpers perfekt zu gehaltvollen Speisen wie zum Beispiel Rehrücken, Lammkoteletts, verschiedenen Braten und Geschmortem. Gerne wird er auch zu deftiger Hausmannskost wie Gulasch, Maroni, Blunzengröstl oder beim urigen Südtiroler Törggeleabend serviert. Zu Gerstelsuppe, jungem und gereiftem Hartkäse wie auch Grillgemüse harmoniert er perfekt für Vegetarier.
Quelle: https://www.falstaff.at/sd/r/lagrein/, https://www.ps-wein.de/wein-info/rebsorten/rebsortenl/lagrein, http://www.wein.kaltern.com/de/sortenportrait-lagrein.html
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